Das Wort zum Sonntag: Gedanken einer Reisenden.



Wir wollen alles. Und wir wollen es jetzt. Diese Haltung wiederspiegelt sich heutzutage in nahezu sämtlichen Lebensbereichen unserer Gesellschaft. Newsmeldungen flimmern über Bildschirme, werden über soziale Netzwerke geteilt - nur Sekunden, nachdem etwas geschehen wird. Bürgerkrieg in der Ukraine wird per Livestream geglotzt. Das Leben wird schneller. Mobiler. Aber wisst ihr was?

Die Erde dreht sich immer noch im gleichen Tempo.

Wir wollen uns auch nicht mehr mit Mittelmass oder Durchschnitt zufrieden geben. Wir wollen besser als unser Nachbar sein - wir sehen uns zu Höherem bestimmt. We want the beauty and the brains. Und ein fettes Bündel Papiergeld dazu, ist ja klar. Trends hinterherhampeln als Pflichtdisziplin. Sich Individualisten schimpfen aber dennoch wie brave Schäfchen den gleichen sozialen Verhaltensweisen und Regeln folgen. Aber wisst ihr was?

Einzigartigkeit ist in dir - und lässt sich nicht durch Ornamente ersetzen.

Wir haben keine Geduld, wir wollen sofort Resultate sehen. Was langsam geht, mühsam oder anstrengend ist, wird argwöhnisch begutachtet. Es sollte sie doch geben, die Ultrapille, die den Verstand schärft, den Körper stählt und unverwundbar macht. Hauptsache, es geht easy nebenbei. Denn wir sind zu beschäftigt, dem Tempo des Informationszeitalters und den neusten Trends hinterherzujagen. Aber wisst ihr was?

Es könnte genau der Weg sein, der dir das liefert, was du suchst und brauchst.

Entschleunigung und Konzentration auf sich selbst sollten zwischendurch drin liegen. Man kann rumheulen, dass Whatsapp nicht funktioniert - oder sich überlegen, ob man es in diesem Moment gerade wirklich benötigt. Man kann nach den Zielen im Baukastensystem der Gesellschaft streben - oder sich fragen, welche Ansprüche man denn persönlich an sich selber hat. Welche Werte man vertreten möchte. Man kann sich über Hindernisse und Widerstände beklagen - oder darüber nachdenken, was diese Behinderungen bewirken. 

Es ist immer Raum, um zu wachsen. Es muss aber nicht immer schneller, höher, weiter sein. Statt kurzatmigen Sprints zahlen sich oft gerade kontinuierliche Langstreckenläufe aus.
Das Leben ist kein Ponyhof. Es ist auch kein Keks. Aber es macht verdammt Spass, sich auf dieser Reise selber kennenzulernen. Immer wieder, jeden Tag.

Okapi


1 Kommentare:

  1. Hey Okapi,

    erstmal Danke für deine ehrliche Meinung (das findet man ja nicht allzu häufig in der Bloggerwelt) zu meinem Detox-Post.
    Wissen wir denn wirklich alle das ein Apfel besser ist als irgendein Müsliriegel der angeblich voller gesunder Cerialien und Calcium für die Knochen steckt? Ich glaube, dass der ganze Medieninput der uns täglich überschwemmt und vorgaukelt das low fat und zero sugar super für unseren Körper sind, den vernünftigen Verstand trüben und sich zu viele durch clevere Werbeslogans täuschen lassen. Das Detox gerade sehr gehyped wird, da stimme ich dir zu, aber anders als bei den Cupcakes lob ich mir doch hier den Nebeneffekt, dass man sich endlich tatsächlich mal mit seiner Nahrung auseinandersetzt und genau hinschaut was man da eigentlich isst. Wer nur kurz auf der Welle mitschwimmt, dem gönne ich deinen besagten Orden auch nicht, aber alle die, die tatsächlich bewusst weiter machen haben ein bisschen Anerkennung schon verdient ;)

    Joe ♥

    >> THE BIG MASH UP <<

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Liebste Grüsse vom Okapi